Den Bau der Gleichstromtrasse SüdOstLink durch den Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge gilt es mit allen Mitteln zu verhindern. Der Kreistag hat diese Forderung in seiner jüngsten Sitzung einstimmig erneuert. Mit ihrem Beschluss ermächtigen die Mitglieder den Landrat und die durch den Landkreis beauftragte Kanzlei Baumann aus Würzburg, weitere Schritte – insbesondere gegen das bevorstehende Planfeststellungsverfahren – zu prüfen und einzuleiten.
Im Fichtelgebirge hält man die Planungen im Bundesbedarfsplan hinsichtlich der Streckenlänge und der Art der Leitungen in Anbetracht der Kosten und der Umwelteingriffe für völlig überdimensioniert. Man stützt sich dabei auch auf verschiedene Gutachten des energiewirtschaftlichen Sachverständigen Professor Dr. Lorenz Jarass (Wiesbaden). In seinen Gutachten dokumentiert Jarass, dass der Bedarf für eine solche Stromtrasse nicht gegeben sei und der Bundesfachplanungsentscheidung so die rechtliche Grundlage fehle. Laut Jarass sei es offensichtlich, dass die geplante HGÜ-Leitung nicht so sehr der Übertragung von Strom aus Windkraftanlagen im Norden, sondern fast ausschließlich dem groß angelegten Handel mit Strom, unter anderem von atomaren und konventionellen Großkraftwerken vom und ins Ausland diene und für eine sichere Stromversorgung in Deutschland nicht erforderlich sei.