Naturparke in Bayern: Ausstellung gibt Einblicke

(05.08.2021)

Naturparke gibt es nur in Deutschland. Bayern hat mit seinen 19 Naturparken, die meisten auf der Fläche. Anders als bei Nationalparken wird in Naturparken die vom Menschen veränderte Landschaft geschützt. Artenreiche Wiesen, welche sonst zu Wäldern zuwachsen würden, werden immer wieder gemäht und bieten somit weiterhin einen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, wie die Arnika oder das Katzenpfötchen.

Die Idee der Naturparke stammt aus dem Jahr 1909 und ist in Deutschland mit der Gründung des Vereins „Naturschutzpark“ in der Lüneburger Heide entstanden. Anders als Nationalparke und Biosphärenreservate werden Naturparke international nicht anerkannt. Es handelt sich bei Naturparken um großräumige Landschaften und wichtige Säulen des bundesweiten Schutzgebietssystems. Sie vereinen den Erhalt der biologischen Vielfalt mit der Stärkung und Entwicklung ländlicher Regionen. Naturparke sind zudem Repräsentanten charakteristischer, über Jahrhunderte durch menschliche Nutzung geprägter Kulturlandschaften. Denn: Unberührte Natur gibt es in Mitteleuropa kaum noch.

Zu den Aufgaben der Naturparke gehört, unsere landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft zu erhalten, zu entwickeln und wiederherzustellen, die nachhaltige Regional- und Tourismusentwicklung durch naturverträgliche Erholungsinfrastruktur wie Wanderwege und Besucherlenkung in sensiblen Bereichen zu fördern, Umweltbildung, Führungen und Öffentlichkeitsarbeit zu leisten. Wichtig dabei ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Eigentümern und Nutzern von Flächen, vor allem mit Landwirten.

Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge liegt komplett im Naturpark Fichtelgebirge, welcher noch Teile der Landkreise Hof, Bayreuth und Tirschenreuth in sich vereint. Er wurde 1971 gegründet und ist in Nordbayern der Naturpark mit den meisten Moorflächen. Auch bietet er den „großen Drei“  – Luchs, Wolf und Wildkatze – sowie dem Auerhahn ein Zuhause. Mit seinen vielen kleinteiligen landwirtschaftlichen Flächen ist der Naturpark Fichtelgebirge ein wichtiger Lebensraum für viele Insekten, wie dem goldenen Scheckenfalter. Die wenig erschlossenen Blockmeere bieten der Alpensackspinne und der gefährdeten fingerblättrigen Korallenflechte einen Lebensraum.

Einen Einblick über die Schönheit vor der Haustür und in Bayern können sich aktuell die Mitarbeiter des Landratsamtes Wunsiedel i. Fichtelgebirge sowie Besucher mit Termin bis zum 20. September machen. Die beiden Naturpark-Vorsitzenden Landrat Peter Berek und Landrat Florian Wiedemann haben sich bei einem Treffen gern die Zeit genommen, die Einblicke auf sich wirken lassen und über Themen der Naturparke gesprochen.

Ausstellung Naturparke01

Auf dem Bild zu sehen sind die beiden Vorsitzenden des Naturparks Fichtelgebirge - links der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann und rechts Peter Berek, Landrat des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge