Radon-Vorsorge: Landkreis gibt wichtige Tipps zu den verpflichtenden Messungen in Betrieben

Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge ist seit dem Februar als erste Region in Bayern als Radonvorsorgegebiet festgelegt worden und hat damit eine Vorreiterrolle inne. Dies bringt viele Chancen, aber auch einige Pflichten für Gewerbetreibende und Firmenchefs mit sich.

Das LfU Bayern führt im Landkreis eine einmalige Pilotstudie durch, die den Unternehmern Chancen im Hinblick auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz bietet. Darüber hinaus aber auch, was die zu erwartenden Kosten für die Anschaffung der Exposimeter betrifft. Zu den Messungen selbst sind die Betriebe verpflichtet.

Die Radonmessperiode muss bis spätestens 11. August mittels Exposimetern in allen Arbeitsräumen begonnen werden, die im Keller oder Erdgeschoss liegen. Die Messwerte können dann am Ende der 12-monatigen Messung mit den dazu gehörigen Gebäudedaten (z.B. Baujahr, Stockwerk, etc.) beim LfU eingereicht und ausgewertet werden. Unternehmer erhalten dafür pro Datensatz (Messergebnis eines Messgeräts+ zugehörige Gebäudedaten) eine pauschale Aufwandsentschädigung von 25 Euro vom LfU erstattet, die rückwirkend ungefähr die Kosten für die Anschaffung der Exposimeter deckt.

Von der Messpflicht betroffen sind alle aktiv Gewerbetreibenden mit Räumlichkeiten im Erd- oder Kellergeschoss im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Voraussetzung für eine rechtsichere Messung und der Teilnehme am Pilotprojekt ist, dass für die Messungen Exposimeter von einer vom Bundesamte für Strahlenschutz anerkannten Stelle eingesetzt werden. Exposimeter kosten in der Anschaffung etwa 20 bis 30 Euro und sind durch den Zusatz „passiv, integrierend mit Festkörperspurdetektor“ in der Beschreibung des Messverfahrens gekennzeichnet.

Im Landratsamt selbst wurden bereits in dieser Woche die ersten Exposimeter installiert. Die Lieferung erfolgte durch die Firma ExRadon aus Selb, die derzeit diesbezüglich die einzige anerkannte Stelle im Landkreis ist. (im Bild v.l.n.r.: Christian Schwenk von der Firma ExRadon, Landrat Peter Berek, Eva Bayreuther von der Informationsstelle Radon)

Der Schutz der Bevölkerung am Arbeitsplatz und die Unterstützung der regionalen Unternehmen werden im Landkreis großgeschrieben. Um dieser Verantwortung und Herausforderung auch im Hinblick auf das Thema Radonvorsorge gerecht zu werden, wurde vor kurzem am Landratsamt eine Informationsstelle für Arbeitgeber und Selbstständige eingerichtet, die für weitere Nachfragen zur Verfügung steht.

Eva Bayreuther

Informationsstelle Radon

Tel: 09232 80-502

Mail: E-Mail

Hintergrund:

Radon ist ein geruchs- und geschmackloses, radioaktives Gas, dass natürlich in der Bodenluft vorkommt. Im Fichtelgebirge können die Werte aufgrund der örtlichen Geologie besonders hoch sein. Richtig angewendet, entfaltet Radon eine heiltherapeutische Wirkung. Deshalb wird es z.B. im angehenden Heilbad Weißenstadt erfolgreich in der Therapie eingesetzt. Radon birgt aber auch ein hohes Gesundheitsrisiko, sollte es sich in Gebäuden anreichern. In Keller- und Erdgeschossen ist deshalb besondere Vorsicht geboten.