Der Staffelberg ist bei jedem Wetter ein heiß begehrtes Wanderziel in Oberfranken. Der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber sowie die Oberfränkische Gebietsbetreuung mit dessen Träger und Unterstützer von BayernTourNatur erhielten bei bestem Wetter eine Sonderführung und anschließend bei bester Aussicht eine kleine Geburtstagsfeier.
Vergangen Donnerstag, den 31.Mai 2022, hatte für die Auftaktveranstaltung zum 22. Mal BayernTourNatur und 20. Jahren Gebietsbetreuung das Umweltministerium zum Staffelberg nach Oberfranken geladen. Neben den regionalen Größen, wie Bürgermeister Mario Schönwald und dem stellvertretenden Landrat Herr Helmut Fischer, gratulierte die Oberfränkische Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz und Naturschutzfond-Vorstandvertreter Wolfram Güthler. Unter der Führung der dortigen Gebietsbetreuerin Miriam Wiblishauser des Landschaftspflegeverbandes Landkreis Lichtenfels e.V. ging es gemeinsam auf den Staffelberg hinauf mit Berichten zu Historie als auch zur Arbeit der Gebietsbetreuerin, wie Besucherlenkung für Wanderer und Mountainbiker oder die gute Zusammenarbeit mit den Kindern der Klasse 5a und Umweltgruppe der Viktor-von-Scheffel-Realschule, welche ihr Projekt dem Umweltminister persönlich vorstellen konnten. Im Anschluss durfte der Geburtstagskuchen natürlich nicht fehlen.
Vor 20 Jahren hat sich die Gebietsbetreuung in Bayern als kooperatives Naturschutzprojekt zwischen Behörden, Verbänden und Naturnutzern etabliert. Ermöglicht wird dieser innovative bayerische Weg durch die Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds und eine Fülle lokaler Träger wie Naturschutzverbänden, Landschaftspflegeverbänden, lokalen Naturschutzvereinen oder auch Kommunen. Das Motto der Gebietsbetreuung „Naturschutz. Für Dich. Vor Ort.“ drückt deutlich aus, worum es geht: Im guten Kontakt zu den Menschen vor Ort agieren, um ihnen den Naturschutzgedanken nahe zu bringen, Akteure zu vernetzen und dazu beizutragen, dass Naturjuwele gepflegt und erhalten bleiben.
Die Idee der Gebietsbetreuung in Bayern entstand in einem Pilotprojekt zur hauptamtlichen Betreuung des Ramsargebiets Ammersee mit Projektstart 1997. Ab 2002 legte der Bayerische Naturschutzfonds mit Kofinanzierung durch den Europäischen Sozialfonds dann ein bayernweites Förderprogramm auf. Das Programm ermöglichte in den ersten drei Jahren die Einrichtung von 24 Gebietsbetreuungen sowie die Finanzierung des bayerischen Bibermanagements. Bis zum Auslaufen der Kofinanzierung im Jahre 2015 wuchs die Zahl der Gebiete auf 36 an. 2018 konnte die Förderung auf 55 Gebiete, und 2021 um weitere fünf ausgebaut werden. Somit sind aktuell über 70 Gebietsbetreuer*innen in 60 Gebieten sowie jeweils eine Bibermanagerin in Nord- und ein Bibermanager in Südbayern im Einsatz, um ihr selbst formuliertes Motto „Naturschutz. Für Dich. Vor Ort.“ mit großer Tatkraft umzusetzen.
So vielfältig, wie die Landschaften in Bayern, so vielfältig sind die Aufgaben die die Gebietsbetreuer*innen erfüllen. Sie sind Netzwerker, sehen sich als Schnittstelle zwischen Naturschutz und Menschen. Sie pflegen den Kontakt zu allen Akteuren in der Landschaft, sprechen mit Grundeigentümern und Landnutzern, kommunizieren mit Tourismusverbänden und Fachverbänden, arbeiten auf Augenhöhe mit Behörden zusammen und haben immer ihr Ziel vor Augen: Einzigartige Naturschätze zu bewahren und die Sensibilität dafür zu wecken oder zu stärken.