„Wenn man seine Eigenständigkeit behalten möchte, dann führt an Kooperationen auf kommunaler Ebene kein Weg vorbei“. Diese Meinung vertritt Landrat Peter Berek und ist auch aus diesem Grund ein großer Befürworter des neuen Zweckverbandes, den die Gemeinde Höchstädt und der Markt Thierstein kürzlich gegründet haben. Der Zweckverband Kindertagesstätten Höchstädt/Thierstein ist der erste seiner Art im Landkreis und ab sofort Träger des Hortes für beide Kommunen. Dieser wird künftig im Schulgebäude in Thierstein zu finden sein, im Gegenzug werden die Grundschulkinder beider Orte gemeinsam in Höchstädt zur Schule gehen.
Notwendig wurde die wegweisende Kooperation, weil sich die Kirchengemeinde als bisheriger Träger des Hortes zurückziehen musste. Seit dieser Entscheidung, die erst im März bekannt wurde, hat sich viel getan. Neben der Gründung des Zweckverbandes und den damit verbundenen organisatorischen Aufgaben, wurde das Schulgebäude in Thierstein im noch laufenden Betrieb umgebaut, so dass es ab Herbst geeignete Räume für den Hort bieten wird. Zudem wurde mit dem Personal, das vom kirchlichen Träger zum Zweckverband wechselt, ein offenes und modernes pädagogisches Konzept entwickelt. Es wurde der Betreuungsbedarf in den Familien abgefragt und eine Umfrage zur Namensgebung des neuen Hortes gestartet. Das Ergebnis: im neuen Hort, der den Namen „Fichtelkids“ tragen wird, werden rund 40 der insgesamt circa 60 Grundschulkinder beider Orte betreut werden. Ausgelegt ist die Einrichtung derzeit für 50 Kinder.
Die beiden Bürgermeister, die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und die Mitglieder des pädagogischen Personals sind stolz auf das, was in kürzester Zeit und in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt realisiert werden konnte. Bürgermeister Gerald Bauer aus Höchstädt: „Wir hatten immer die primäre Zielsetzung im Auge: Für die Kinder einen Ort zu schaffen, an dem sie sich wohlfühlen, wo sie gerne hingehen, Platz haben zum Spielen, sich zu entfalten und zu lernen.“ Der Thiersteiner Bürgermeister Thomas Schobert verweist darüber hinaus auf die ganz praktischen Vorteile der neuen Lösung: „Wie haben nun zwei Gebäude in zwei Orten, die gut und vollständig genutzt werden. Mit dieser Lösung sind wir jetzt für unsere Kinder und die Familien super aufgestellt.“