Holzungen für den Artenschutz am Radweg bei Kirchenlamitz

Kirchenlamitz. Der Landschaftspflegeverband Wunsiedel im Naturpark Fichtelgebirge e.V. informierte über Auslichtungen am Radweg in der Nähe des Schwimmbades westlich von Kirchenlamitz.

Der markante Fels-Einschnitt mit der alten Übergangsbrücke ist bewachsen von offenen Heidebereichen. Dort tummeln sich Insekten zur Hochsommerzeit, die geschützte gelbe Arnika ist noch zu finden und es gibt in dem besonnten Bereich Reptilien. Bergeidechsen und die sehr selten gewordenen Kreuzottern nutzen den Lebensraum und kommen im Frühjahr zum Aufwärmen aus den Felsspalten hervor.

Laut Gudrun Frohmader-Heubeck vom Landschaftspflegeverband Wunsiedel wird die wertvolle Zwergstrauchheide durch den Gehölzanflug aus Birken, Fichte, Zitterpappel und Weiden etc. auf der gegenüberliegenden Seite zunehmend beschattet.

Zusammen mit der Stadt Kirchenlamitz als Grundeigentümer und Andreas Hofmann, Ranger beim Naturpark Fichtelgebirge e.V., wurde ein Konzept der abschnittweisen Pflege entwickelt und über die untere Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberfranken zur Förderung eingereicht. Mit Mitteln des Bayerischen Landschafts-pflege– und Naturparkprogrammes finden nun nach den feuchten und schneereichen Januartagen und vor der Vogelbrutzeit abgestimmte Arbeiten nach Plan statt. Markante Bäume bleiben dabei erhalten, das besondere Landschaftsbild an der alten Bahnlinie mit Wällen, Mauern und Laderampen wird herausgepflegt und das seitlich gelagerte Strauchwerk beizeiten abtransportiert.

Der Landschaftspflegeverband Wunsiedel bittet die Radfahrer und Spaziergänger die Sperrschilder zwischen der Staatsstraße Richtung Weißdorf und dem hinteren Bereich des Schwimmbades in Zeiten der Holzungen zu beachten und den Weg an den Werktagen zu meiden. Die Aktion ist zeitlich begrenzt, der Weg wird wieder geöffnet, wenn für niemanden Gefahr durch Fällungen von Bäumen quer über den Weg besteht. Die Biotoppflege zugunsten wärmeliebender Tierarten ist als praktischer Auftakt zugehörig zu dem gerade begonnenen Biodiversitätsprojekt „Kreuzottern im Fichtelgebirge“ des Naturparks Fichtelgebirge e.V.

Hinweis: Auch in Thiersheim, Marktredwitz, Wunsiedel, Bad Alexandersbad, Höchstädt i, Fichtelgebirge Tröstau und Weissenstadt finden derzeit noch genehmigte Holzungen in Schutzgebieten und bekannten Lebensräumen gefährdeter Tiere und Pflanzen durch den Landschaftspflegeverband statt. Weitere Informationen erhalten Sie dazu von Frau Gudrun Frohmader-Heubeck und auf naturpark-fichtelgebirge.org

Blick in den Einschnitt des Radweges mit der Heide rechts und den Gehölzaufwuchs in Kirchenlamitz, Foto: Gudrun Frohmader-Heubeck

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Frohmader-Heubeck Gudrun

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