Beim Phänomen des „Callcenterbetrugs“ (Schockanruf / Falsche Polizeibeamte), agieren organisierte Banden aus teilweise professionell eingerichteten Callcentern heraus. Die Täter geben sich als Polizeibeamte aus und belügen ihre Opfer schamlos am Telefon. Immer wieder gelingt es den Tätern mit erfundenen Geschichten die Opfer um ihr gesamtes Erspartes zu bringen. Sei es der angebliche Einbruch oder ein tödlicher Verkehrsunfall – das Ziel der Täter ist klar. Die Angerufenen werden am Telefon massiv unter Druck gesetzt und dazu gebracht Wertgegenstände oder hohe Bargeldbeträge an völlig fremde Personen zu übergeben.
„Ich hatte nen schrecklichen Autounfall […] Ich bin eben grad bei der Polizei. Ich wurde grad festgenommen. Ich hab ne Frau überfahren […] bitte hol mich hier raus - es tut mir leid!“
Ein lohnendes „Geschäft“ für die Täter, denn jährlich erschwindeln sich die Kriminellen mit diesen Betrugsmaschen alleine in Oberfranken Millionenbeträge. Oft leiden die Opfer (selbst bei Betrugsversuchen ohne Geldübergabe) an psychischen oder emotionalen Schäden, die nur schwer zu therapieren sind.
Auch in Oberfranken können für das Jahr 2023 erneut signifikante Fallzahlen (Versuche und Vollendungen), speziell im Bereich des "Schockanrufs" festgestellt werden.
Kriminalprävention muss zielgruppengerichtet durchgeführt werden. Die Zielgruppe von Betrugsdelikten aus dem Bereich des organisierten Callcenterbetrugs sind bedauerlicherweise zum größten Teil lebensältere Menschen. Eine Initiative des Polizeipräsidiums Oberfranken soll zielgerichtet Seniorinnen und Senioren über das Thema informieren, kurz und prägnant Hintergründe erläutern und Fakten aufzeigen.