„Mein lieber Biber“ hieß es bei einer Gemeinschaftsaktion des Naturparks Fichtelgebirge und der Naturfreunde Kirchenlamitz. Bei der Exkursion ging es um unser größtes heimisches Nagetier, dessen Lebensweise und die unglaublichen Fähigkeiten dieses pelzigen Baumeisters. Naturpark-Ranger und Biberberater Andreas Hofmann konnte bei der kleinen Wanderung bei Röslau aus dem „Biber-Nähkästchen“ plaudern und den staunenden Teilnehmern die dortigen eindrucksvollen Damm- und Burgbauwerke aus der Nähe zeigen. Mit dabei die „Umweltforscher“, also die Nachwuchsgruppe der Kirchenlamitzer Naturfreunde unter der Leitung von Julia Hofmann. Hochmotiviert ließ sich die Gruppe trotz Regenwetter vom Ranger erklären was eine Biberrutsche ist, das die braunen Zähne des Bibers kein Fall für den Zahnarzt sind, sondern durch einen besonders harten, eisenhaltigen Zahnschmelz verursacht werden oder das auf dem Biberfell bis zu 23000 Haare pro Quadratzentimeter sitzen, damit der Biber im Wasser nicht auskühlt.
Auch auf die zahlreichen Ökosystem-Dienstleistungen, welche Biber mit ihrer Bautätigkeit vollbringen, ging Andreas Hofmann ein. Nicht nur, dass die kostenlose Stautätigkeit Lebensräume für Amphibien, Fische, Insekten und Wasservögel entstehen lässt, die künstlich mit viel Geldaufwand gestaltet werden müssten, auch die daraus resultierende Wasserrückhaltung in der Region ist in Zeiten des Klimawandels enorm wichtig. „Wir haben die letzten Jahre eindrücklich beobachten können, dass Wiesen direkt neben Biberstaus bis in den Sommer hinein grün blieben, während weiter entfernte Flächen braun verbrannt waren.“ so Andreas Hofmann. Zum Schluss der kleinen Wanderung gab es noch ein lustiges Biberwettnagen für die Teilnehmer, allerdings mit Karotten statt Baumstämmen.