Bei Durchsuchungen in drei Orten im Landkreis hat ein Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung und dem Veterinärwesen im Landratsamt in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Wunsiedel, den betroffenen Kommunen und Experten der Reptilienauffangstation mehr als 90 Tiere beschlagnahmt und fortgenommen. Überwiegend handelt es sich dabei um Pythonschlangen, aber auch ein Leoparden-Gecko sowie ein Brillen-Kaiman waren darunter.
Die Tiere waren ohne Genehmigung und teilweise auch nicht tierschutzgerecht gehalten worden, dazu kam bei zwei Haltern illegale Zucht sowie illegaler Handel mit Schlangen.
Die Personen, bei denen die Tiere beschlagnahmt bzw. fortgenommen wurden, erwarten teils empfindliche Strafen. Die Haltung von bestimmten Würgeschlangen oder anderen Tieren, die als besonders gefährlich gelten ohne Genehmigung, stellt eine Ordnungswidrigkeit nach dem Landesstraf- und Verordnungsgesetz dar; diese kann im Falle einer ungenehmigten Haltung mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro geahndet werden. Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgrund gravierender Haltungsbedingungen oder aufgrund einer gewerbsmäßige Zucht ohne tierschutzrechtliche Erlaubnis können beispielsweise eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro nach sich ziehen.
Die beschlagnahmten und fortgenommenen Reptilien wurden nach München zur Reptilienauffangstation gebracht. Die Halter erwartet nun ein Verfahren.
Streng geschützte Arten die dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterliegen sind bei der unteren Naturschutzbehörde zu melden. Über den Schutzstatus kann sich jeder auf der Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz unter WISIA erkundigen (www.wisia.de).