Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge unterstützt eine Petition, die die veränderten Zugverbindungen zwischen Selb und Hof zum Inhalt hat. Der Kreisausschuss hat das in seiner gestrigen Sitzung (16. September 2024) einstimmig beschlossen.
Auf den Weg gebracht hat die Petition eine Bürgerin aus dem Landkreis Hof. Konkret geht es darum, dass sich die Verbindungen auf dieser Strecke mit Inkrafttreten des Winterfahrplans 2023/2024 stark verändert haben. Waren die Linien vorher so getaktet, dass sie für Schülerinnen, Schüler und Berufspendler aus Selb, Schönwald oder Rehau nur kurze Wartezeiten hatten und auch die Anschlusszüge in Hof problemlos erreicht werden konnten. Mit dem Fahrplanwechsel orientieren sich die Verbindungen auf deutscher Seite nun an der Taktung des Knoten Cheb in der Tschechischen Republik und nicht mehr an dem des Knotens am Hofer Hauptbahnhof Hof. Die Folge: Schülerinnen und Schüler müssen bis zu einer Stunde nach Schulende auf ihre Züge warten, und auch andere Anschlüsse in Hof sind nicht mehr zu erreichen. So sind ebenfalls Wartezeiten in Hof von bis zu einer Stunde nun keine Seltenheit mehr.
Damit will sich die Bürgerin nicht abfinden. Sie hat deshalb eine Petition an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags formuliert und bittet das Gremium, sich der Sache anzunehmen. In ihrem Schreiben kritisiert sie die aktuelle Ausgestaltung des Schienenpersonennahverkehrs auf der Strecke Hof-Selb/Aš-Marktredwitz und fordert die Rückkehr zum Betriebskonzept, welches bis Ende des Jahres 2023 von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft bedient wurde.
Landrat Peter Berek unterstützt das Anliegen ausdrücklich: „Wir sind für Verbesserungen im Fernverkehr immer offen und mir ist klar, dass dies auch zu Anpassungen im Nahverkehr führen kann. Wenn Veränderungen im Fernverkehr aber auf Kosten des Nahverkehrs gehen, haben wir alle nichts gekonnt. Dies gilt vor allem dann, wenn wir die Belange der Schülerinnen und Schüler, die auf öffentliche Mobilität angewiesen sind, nicht im Blick behalten. Wir hier im ländlichen Raum tun wirklich alles, um den ÖPNV attraktiver und für die Bürgerinnen und Bürger zu einer echten Alternative zu entwickeln. Wir wünschen uns deshalb, dass die Fahrplanänderungen noch einmal auf den Prüfstand gestellt und bessere Alternativen gefunden werden.“