Die Perlenroute ist ab sofort durchgängig befahrbar

Finaler Lückenschluss zwischen Selb und Asch

Nach knapp acht Jahren Planungs- und Bauzeit ist die sogenannte Perlenroute nun durchgängig befahrbar. Der neue Radweg verläuft landkreis- und länderübergreifend von Oberkotzau und Rehau im Landkreis Hof, über Schönwald und Selb im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge bis ins tschechische Asch. Damit wird eine lückenlose Verbindungsachse zwischen dem Saaleradweg und dem Brückenradweg Bayern-Böhmen neu geschaffen und das Radwegenetz der Region – für Alltagsradfahrende, Ausflüglerinnen und Ausflügler sowie Touristen – qualitativ hochwertig ausgebaut. Federführend begleitet wurde das interkommunale Kooperationsprojekt seit dem Jahr 2016 vom Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge.

Erste Abschnitte der Perlenroute konnten bereits in den vergangenen Jahren für den Verkehr freigegeben werden. Entspanntes und sicheres Radfahren auf asphaltierten Radwegen war im Bereich des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge bereits auf den Teilabschnitten Schönwald-Siedlung Vielitz (Selb) und Schönwald-Rehau möglich. Im Landkreis Hof lockte bereits unter anderem der landschaftlich reizvolle Abschnitt im Talraum der Schwesnitz zwischen Oberkotzau und dem Rehauer Ortsteil Wurlitz.

Nun kommen die neuen Abschnitte im Selber Stadtgebiet hinzu. Das Staatliche Bauamt Bayreuth hat unter Federführung der Stadt Selb und unter Nutzung der Mittel aus dem Corona-Sofortprogramm in einem ersten Bauabschnitt öffentliche Feld- und Waldwege entlang der Staatsstraße 2179 von Plößberg bis Wildenau asphaltieren lassen, um eine ganzjährige Nutzung zu gewährleisten. Die betreffenden vier Sanierungsabschnitte sind insgesamt rund 1,6 Kilometer lang. Die vorhandenen Wege wurden auf einer Breite von drei Metern mit einer Asphalttragdeckschicht befestigt. Die Baukosten für die Ertüchtigung der vorhandenen Wirtschaftswege belaufen sich insgesamt auf rund 250.000 Euro. Lange Zeit wurde von Landratsamt und Stadt nach Fördermöglichkeiten gesucht. Umso erfreulicher ist es, dass der Freistaat Bayern, vertreten durch das Staatliche Bauamt Bayreuth, die komplette Finanzierung der Maßnahme ermöglichen konnte. Ohne diese Kostenübernahme wäre ein kurzfristiger Ausbau der Abschnitte nicht möglich gewesen.

In einem zweiten Neubauabschnitt wurde dann der Lückenschluss bis zum Grenzübergang hergestellt. Die Ausbaulänge des letzten Teilstücks auf deutscher Seite beträgt 620 Meter. Der Radweg wird auf einer Breite von 2,50 Metern asphaltiert. Die Baukosten für diesen Abschnitt betragen ca. 500.000 Euro, die ebenfalls komplett vom Freistaat Bayern übernommen wurden. Die Fortführung auf tschechischer Seite wurde bereits von der Stadt Asch in Eigenregie realisiert, sodass die Gesamtfertigstellung und Verkehrswirksamkeit dieser neuen, verkehrssicheren und attraktiven Geh- und Radwegeachse gewährleistet wird. Die wegweisende Beschilderung soll noch im November installiert werden. Durch diesen grenzüberschreitenden Radweg wird das Radwegenetz im nördlichen Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge weiter komplettiert.

Quelle:  Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Petr Kostner

Ab sofort ist die Perlenroute auf einer Länge von rund 38 Kilometern durchgängig befahrbar.

v.l.n.r.: Pavel Matala (2. Bürgermeister der Stadt Asch), Petr Červený (Projektmanager der Radregion Bayerisch-Böhmische Bäder), (zweite Reihe) Daniel Ruckdeschel (Tiefbauamt Selb), Sebastian Köllner (Radverkehrsbeauftragter des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge), (zweite Reihe) Harald Ehm (Geschäftsführer Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e. V.), Rudolf Stich (2. Bürgermeister der Stadt Schönwald), (zweite Reihe) Pablo Schindelmann (ehem. Geschäftsführer der Selb 2023 gGmbH), Vítězslav Kokoř (1. Bürgermeister der Stadt Asch), Landrat Peter Berek, Ulrich Pötzsch (Oberbürgermeister der Stadt Selb), Michael Abraham (1. Bürgermeister der Stadt Rehau), Christian Pechtold-Bauer (Staatliches Bauamt Bayreuth)

Quelle:  Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Petr Kostner

Die Perlenroute soll auch mit gezielten Marketing-Maßnahmen noch bekannter gemacht werden. Dazu wird im Auftrag der Stadt Rehau ein Konzept erarbeitet, das aus dem Kleinprojektefonds des INTERREG-Programms Bayern-Tschechien gefördert wird. Im Zuge der Verkehrsfreigabe konnte Landrat Peter Berek - in seiner Funktion als Präsident der Euregio Egrensis - einen Förderbescheid in Höhe von rund 19.000 Euro an den Rehauer Bürgermeister Michael Abraham übergeben. Das bedeutet eine Förderung von 80 Prozent; die Projektkosten belaufen sich auf knapp 24.000 Euro.

v.l.n.r: Michael Abraham (1. Bürgermeister der Stadt Rehau), Peter Berek (Landrat des Landkreises Wunsiedel i.F.), Harald Ehm (Geschäftsführer Euregio Egrensis Arbeitsgemeinschaft Bayern e. V.), Pavel Matala (2. Bürgermeister der Stadt Asch), Vítězslav Kokoř (1. Bürgermeister der Stadt Asch)