Europäischer Gerichtshof und InSeGdA

Insektenfreundliche Bewirtschaftungsmethoden haben Vorbildcharakter

Der Europäische Gerichtshof hat Deutschland mit einem aktuellen Urteil verpflichtet, seine Wiesen in den Natura 2000 (Flora-Fauna-Habitat) Gebieten besser zu schützen. Die Richter bemängeln konkret, dass die Lebensraumtypen "Magere Flachland-Mähwiese" und die "Berg-Mähwiese" unter anderem aufgrund zu intensiver Bewirtschaftung ihren Artenreichtum verloren haben. Deutschland wird aufgefordert, glaubhaft darzulegen, wie diese Wiesen effektiv geschützt werden sollen. (Quellen: www.tagesschau.de/.../eugh-schutz-bluehwiesen;
www.nabu.de/presse/pressemitteilungen/
)

Genau dieses geforderte Vorgehen wird im Fichtelgebirge bereits praktiziert. Innerhalb des Projekts InseGdA wurde ein Bewirtschaftungskonzept mit geringer Mahdintensität und ohne zusätzlichen Nährstoffeintrag entwickelt und bereits umgesetzt. Ziel ist, Artenvielfalt und Diversität wieder zu steigern und gleichzeitig die Bedürfnisse der Landwirtschaft zu berücksichtigen. Was zunächst nach einem Spagat klingt, hat sich bewährt. Das Konzept wird seit einigen Jahren stetig weiterentwickelt und inzwischen 30 Landwirtinnen und Landwirte nehmen begeistert daran teil.

Das InseGdA Projekt wird im Eger- und Röslautal umgesetzt. Es kümmert sich um die dort vorhandenen Fließgewässer und Grünlandauen. Neben der Förderung der Artenvielfalt ist auch eine Verbesserung des Wasserrückhalts in diesen Gebieten ein Ziel. Das Projekt InseGdA wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie vom Bayerischen Naturschutzfonds und von der Stiftung Natur- und Kulturlandschaft Fichtelgebirge des Fichtelgebirgsvereins gefördert. Projektträger ist der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Das Projekt läuft von August 2020 bis Juli 2026.

Kontakt:

Lisa Reiprich (Projektleiterin, Untere Naturschutzbehörde), Dr. Oliver Kreß (Projektkoordinator), Dr. Andreas Zipperle (Koordinator naturwissenschaftliche und sozioökologische Evaluation)

Mail: E-Mail

Tel.: 09232 80-563

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