Fichtelgebirge folgt Einladung nach Liberec

Auswärtiges Amt würdigt die erfolgreiche grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region

Im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge wird auf zahlreichen Ebenen die weitere Verbesserung der deutsch-tschechischen Zusammenarbeit vorangetrieben. Ein Baustein ist der sogenannte „Gemeinsame grenzübergreifender Wirtschaftsraum Fichtelgebirge – Region Karlsbad“, an dem die Wirtschaftsförderung des Landkreises unter der Leitung von Alexander Popp arbeitet. Ziel ist, beispielsweise in der Unternehmerschaft, aber auch im Gesundheitssektor oder dem Bereich Energie Austausch oder Kooperationen zu fördern, von denen beide Seiten profitieren und welche letztendlich die gesamte Region voranbringen.

Die intensive Arbeit im Fichtelgebirge hat sich inzwischen offenbar bis nach Berlin herumgesprochen. Aus diesem Grund wurde das Team aus dem Landratsamt als Best Practice Beispiel zum Zweiten Deutsch-Tschechischen Regionalforum eingeladen und konnte sich dort als eine von nur sechs Regionen bundesweit auf der Bühne sowie mit einem Infostand präsentieren. Die Veranstaltung fand Ende November im tschechischen Liberec statt und wurde gemeinsam vom Auswärtigen Amt, den Freistaaten Sachsen und Bayern sowie den tschechischen Regionen Liberec und Pilsen organisiert. Vor Ort waren Vertreterinnen und Vertreter von Bundes-, Landes- und Kommunalebene.

Das Forum bot bereits zum zweiten Mal eine bedeutende Plattform für den Austausch und die Vernetzung zwischen Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft beider Länder. Ziel war es, die Zusammenarbeit in den Grenzregionen weiter zu vertiefen und gemeinsame Strategien für eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln. Die Schwerpunktthemen waren in diesem Jahr nachhaltiger Tourismus, nachbarsprachliche Bildung und die Erfahrungen mit Interreg-Programmen.

Daniela Konschak aus dem Team der Wirtschaftsförderung. Sie konnte die Arbeit des Fichtelgebirges dem interessierten Publikum präsentieren.

 

Betreut wird der grenzüberschreitende Wirtschaftsraum im Landratsamt von der zweisprachig aufgewachsenen sowie in beiden Ländern beheimateten Daniela Konschak, die heute im Fichtelgebirge lebt und arbeitet. Sie sagt: „Es war uns natürlich eine große Ehre, für unsere grenzüberschreitenden Aktivitäten als Beispielregion ausgewählt worden zu sein. Die Zusammenarbeit mit der benachbarten Region Karlsbad bietet so viele erfolgsversprechende Handlungsfelder, die nicht an einer Landesgrenze Halt machen.“

Auch Landrat Peter Berek sieht in einer weiteren Vernetzung mit dem Nachbarland nur Vorteile: „Mir persönlich liegt das Wirken über die Grenze sehr am Herzen, nicht nur als Präsident der EUREGIO EGRENSIS, sondern auch in meiner Arbeit als Landrat. Deshalb treiben wir in unserer Kreisentwicklung mehrere grenzüberschreitende Projekte voran. Neben dem in Liberec vorgestellten Projekt engagieren wir uns unter anderem bei den Radwegen oder mit der Heilbäderlandschaft. Und auch das EgroNet hat ab 2025 seine Geschäftsstelle in unserem Landratsamt. Damit wird unser aller Traum von einer verbindenden Grenze immer mehr Wirklichkeit.“

Bayern und Tschechien arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen, aus Nachbarn seien echte Freunde geworden, sagte Heimatstaatssekretär Martin Schöffel. Er nahm in seiner Funktion als Vorsitzender des Beirats der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Tschechien am Forum teil.