Digitale Welten: Souveräne Kinder – entspannte Eltern

PaSst-Team des Kreisjugendamtes Wunsiedel organisiert Fachvorträge zur Medienkompetenz

In einer zunehmend digitalisierten Welt gewinnen Medien einen immer größeren Stellenwert im Alltag unserer Kinder. Was grundsätzlich eigentlich kein Problem ist, kann aber in manchen Familien schnell zu einem werden, wenn man die Ergebnisse einer aktuellen und repräsentativen Studie heranzieht (KIM-Studie 2022, online unter: www.mpfs.de). Sie besagt: Jedes zweite Kind darf unbeaufsichtigt im Internet surfen und nur ein Bruchteil aller Eltern nutzt technische Möglichkeiten, wie beispielsweise Filter, die das Surfen unter Aspekten des Jugendschutzes eingrenzen.

Das PaSst-Team des Kreisjugendamtes Wunsiedel i. Fichtelgebirge hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, dieses Thema anzupacken und in Zusammenarbeit mit dem BayernLab Wunsiedel und der Polizei den Fachvortrag „Digitale Welten: Souveräne Kinder – entspannte Eltern“ entwickelt. Ein Vortrag der gut ankommt: Das zeigen die Besucherzahlen. Rund 500 Gäste haben die Vorträge in Wunsiedel, Marktredwitz, Kirchenlamitz und Arzberg besucht. Das Feedback war durchwegs positiv.

„Wir haben uns bewusst dafür entschieden, einen Vortrag für Eltern anzubieten, da diesen bei der Erarbeitung der Medienkompetenz eine Schlüsselrolle zukommt. Sie haben es in der Hand, wo im Internet ihre Kinder unterwegs sind und wo nicht“, sagt Sebastian Thoma vom PaSst-Team des Kreisjugendamtes. „Unser Ziel war deshalb, Eltern für ihre Rolle zu sensibilisieren und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie ihre Kinder im Umgang mit digitalen Medien unterstützen und schützen können.“

Die Reihe „Digitale Welten: Souveräne Kinder – entspannte Eltern“ behandelte deshalb zentrale Fragen wie: Wo lauern Gefahren im digitalen Raum? Wie kann ich mein Kind schützen? Was sollte ich als Elternteil beachten? Beantwortet wurden diese von Winfried Wießmeier, dem Jugendkontaktbeamten der Polizeiinspektion Wunsiedel. Er nahm die Eltern in die Verantwortung und forderte sie auf, aktive Gespräche mit ihren Kindern über die Nutzung digitaler Medien zu suchen und sie im digitalen Alltag zu begleiten.

„Dazu gehört auch, unbequeme Entscheidungen zu treffen, wie bestimmte Apps nicht zuzulassen, und Kindern die Gefahren im Umgang mit Medien zu erklären“, sagt Christine Fischer aus dem PaSst-Team des Kreisjugendamtes. „Es ist unerlässlich, auf allen Endgeräten geeignete Kinder- und Jugendschutzmaßnahmen einzurichten. Nur wenn Eltern, Schulen und Kinder sich intensiv mit der digitalen Lebenswelt auseinandersetzen, können Kinder zu souveränen und verantwortungsbewussten Nutzerinnen und Nutzern digitaler Medien heranwachsen.“

v.l.n.r.: Winfried Wießmeier (Jugendkontaktbeamter der Polizeiinspektion Wunsiedel), Marcel Musch (Leiter BayernLab Wunsiedel), Sebastian Thoma (PaSst-Team des Kreisjugendamtes), Christine Fischer (PaSst-Team des Kreisjugendamtes)

 

Hintergrund PaSst-Projekt:

Seit dem Schuljahr 2018/2019 gibt es das Projekt „PaSst – Prävention an Schulen stärken“ im Landkreis. Dabei arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisjugendamtes in den Grundschulen und sind dort regelmäßige Ansprechpartner für die Lehrerschaft, Eltern, Schülerinnen und Schüler gleichermaßen. Das Ziel des PaSst-Projektes: Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen. Die drei eigens dafür eingestellten pädagogischen Fachkräfte wollen vor Ort möglichst frühzeitig den Bedarf nach Unterstützung feststellen und falls nötig auch den Kontakt zu anderen Institutionen herstellen, zum Beispiel Erziehungsberatungsstellen, Ergo- und Logotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Schulpsychologen bis hin zu Tageskliniken. Im Bereich der Prävention bieten die Spezialisten zum Beispiel Anti-Mobbing-Programme oder Anti-Aggressionstraining an. Das Projekt leistet schnelle und unbürokratische Hilfe, ist freiwillig und kostenlos, unterliegt der Schweigepflicht, verfolgt einen präventiven Ansatz.