Arzberg

Dörfer

Bergnersreuth, Elisenfels, Garmersreuth, Haid, Oschwitz, Seußen

Weiler

Heiligenfurt, Krippnermühle, Märzenhaus, Rosenbühl Einöden Bodenhaus, Dötschenmühle, Forellenmühle,, Hagenhaus, Kieselmühle, Klausen, Steinau, Teichmühle, Theresienfeld

Geschichte

Arzberg lag nahe dem Schnittpunkt einer aus dem fränkischen Raum kommenden und nach Eger führenden, im Jahr 1061 bezeugten Altstraße und einer von Regensburg in das Vogtland verlaufenden Hohen Straße. Der Ort selbst wird erstmals 1268 in einer Urkunde des Klosters Waldsassen "in Arzperge" genannt.

Nach dem Erlöschen der Reichsministerialen v. Liebenstein kommt Arzberg 1292 als erledigtes Reichslehen aus dem Bestande des Egerlandes an die zollerischen Nürnberger Burggrafen, die dem Ort 1408 ein "Rechtes Stadtrecht ewiglich" verleihen. Bis 1613 bildet Arzberg zusammen mit Hohenberg eine Hauptmannschaft innerhalb des Sechsämterlandes, danach gehört das Richteramt zum Oberamt Wunsiedel; es gelangt 1792 an Preußen und 1810 an Bayern. Der Eisenerzabbau, dem die Siedlung den Namen verdankt, muss bereits vor der Erstnennung betrieben worden sein; seine erste Blüte liegt vor den Hussitenkriegen.

Nach anfänglichem Tagebau im östlichen und westlichen Revier ist man schon 1536 bis 12 m unter den Grundwasserspiegel gelangt. Es entstehen Hammerwerke, Rohrschmieden und Kugelgießereien, 1574 wird im Tal des Flitterbaches ein Hochofen errichtet. Im 17. Jhd. geht der Bergbau sehr zurück und erlebt erst um 1780 einen neuen Aufschwung, wo zeitweise in 20 Zechen gearbeitet wird. Alexander v. Humboldt gründet 1794 als Oberbergmeister in Arzberg eine Bergschule. Um 1820 gewinnen 150 Bergleute jährlich 3000 Tonnen Eisenerz, noch 1855 werden in 20 Zechen 270 Arbeiter beschäftigt; 1939 bis 1941 folgt der letzte Erzabbau.

Seit 1838 siedelt sich die Porzellanindustrie an, der Ort wird durch drei Großbetriebe zur zweitgrößten Porzellanstadt. 1883 erfolgt der Bahnanschluss an die Strecke Nürnberg-Marktredwitz-Eger; 1915 wird das Kraftwerk in Betrieb genommen. Nach der Gebietsreform werden die Gemeinden Bergnersreuth (1.1.1978), Ilaid (1.1.1977), Röthenbach (1.1.1977), Schlottenbof (1.1.1978) und Seußen (1.1.1978) eingemeindet

Quelle: Dietmar Herrmann - "Fichtelgebirgslexikon".