Hornissen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Das kann unter Umständen zu Problemen führen.
Wir haben daher für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt:
Hornissen stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Das kann unter Umständen zu Problemen führen.
Wir haben daher für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengestellt:
Allergien sind eine Krankheit, gegen die man etwas tun kann oder in schweren lebensbedrohlichen Fällen tun muss. Ein Allergiker kann wegen seiner Krankheit deshalb nicht erwarten, dass sein Lebensbereich frei von allergieauslösenden Stoffen gehalten wird, sondern muss sein Verhalten auf seine Krankheit einstellen, wie dies auch von einem Pollen- Asthmatiker erwartet wird.
Die geringe Dichte von Hornissennestern (im Vergleich von Wespen und Hummeln) und die geringe Volksstärke eines Hornissenvolkes lassen deshalb auch für Allergiker, die Hornissen im Haus oder Garten haben , keine erhöhte Gefährdung erwarten, sofern sie die „Spielregeln für den Umgang mit Hornissen" beachten:
Nestnähe meiden (ca. 4m Umkreis), keine Erschütterungen, kein Anpusten, keine schnelle Bewegungen.
Abseits vom Nest keine Panik, kein wildes "Um-sich-Schlagen", sondern Ruhe bewahren, wenn mal eine Hornisse herum fliegt. Hornissen sind „Kurzsichtig" und schauen sich den Menschen gerne aus der Nähe an, ohne ihm etwas tun zu wollen.
Um das Risiko von Insektenstichen für Allergiker auszuschalten, müsste im Umkreis von mindestens 2-3 km um seinen Wohnsitz sämtliche Völker von Wespen, Hummeln, Honigbienen und Hornissen, sowohl sämtliche Arten von Wildbienen ausgerottet werden. Dies ist ebenso wenig machbar wie das Verbot, pollenerzeugende Pflanzungen anzubauen, die bei anderen Allergikern Astmah oder Heuschnupfen auslösen können.
Hinweis: Bei echten Bienen-, Wespenstichallergikern handelt es sich um eine Eiweißallergie, die nichts mit dem Gift zu tun hat, und die mehr oder weniger gleich stark von sämtlichen Hautflügler- Stichen hervorgerufen wird. Da sich Hornissen abseits vom Nest niemals aggressiv verhalten, wenn man sie in Ruhe lässt, ist auch die Allergie eines Familienmitgliedes/Hausbewohners kein Grund, ein Hornissennest zu entfernen. Die Wahrscheinlichkeit, von einer Wespe oder Honigbiene gestochen zu werden, ist ungleich größer.
Kleinkinder im Kinderwagen
Wenn sie im Sommer im Garten stehen und im Kinderwagen schlafen oder strampeln, ist der Schutz vor Wespen besonders wichtig. Die meisten Tees und Säfte sind gezuckert. Sie locken zusammen mit süßen Milchbrei- Resten am Mund des Kleinkindes gerade die beiden lästigen Wespenarten an. Hier besteht höchste Gefahr, dass Stiche an und in den Mund lebensgefährliche Schwellungen auslösen können.
Also: Tüllgardinen über den Kinderwagen, das hilft gegen Wespen und anderes Getier bei Kleinkindern. Für Hornissen sind zuckrige Sachen nur wenig attraktiv.
Kleinkinder im Sandkastenalter
Ein Abstand des Sandkastens von etwa 4 m vom Hornissennest sollte eingehalten werden. Dann können die Kinder ohne Beeinträchtigung im Garten spielen. Aber Achtung: Niemals barfuss auf dem Rasen laufen lassen! Hier besteht erhöhte Gefahr von Bienen und Hummeln gestochen zu werden (Blütenbesucher, Klee). Ab September, wenn die Nächte kühler werden, lösen sich die Wespen-, Hummel- und Hornissenvölker allmählich auf und die ersten Arbeiterinnen streben. Das bedeutet, dass sie vor Entkräftung nicht mehr den Weg ins eigene Volk schaffen. Sie liegen dann klamm und wie tot in der näheren Umgebung ihres Staates am Boden oder unbemerkt im Rasen. Ein Stich in einen nackten Menschenfuß ist nicht selten ihr letztes Lebenszeichen.
Kinder im Schulalter
Als Eltern sollte es Ihnen Verpflichtung sein, an Ihre Kinder nicht die gleiche panische Angst vor Hornissen weiter zu geben , die ihre Ursache letztlich in dem leicht zu merkenden, aber dennoch falschen Spruch hat:
Drei Stiche töten einen Menschen!
Sieben töten ein Pferd!
Am Gift von Hornissen ist noch kein Mensch gestorben. Tierversuche haben ergeben, das eine Maus sechs Hornissenstiche überlebt und eine Laborratte 60! Wie viel mehr Stiche ertrüge also der Mensch. Erklären Sie daher dem Nachwuchs die „Spielregel" (siehe Ziffer 1) und regen Sie an, die Riesenbrummer zu beobachten. Zeigen Sie den Kindern das Nest als Kunstwerk und geben es ihnen im Winter, wenn es normalerweise leer ist, mit in die Schule. Aber Vorsicht: Im Winter nach scharfen Frösten ist es im Normalfall zwar leer, in Einzelfällen können sich jedoch überwinternde Königinnen darin aufhalten, die bei Zimmertemperatur allmählich zu neuem Leben erwachen. Sie sollen in ein geeignetes Ersatzquartier verbracht werden. (Reisig- bzw. Laubhaufen, Holzhaufen, Baumhöhle u.ä.). Und wenn die kindliche Neugier die Kleinen einmal leichtsinnig werden lässt und sie die Tiere im Nestbereich zu sehr ärgern (z.B. Herumstochern, Nassspritzen, Klopfen), dann kann es schon mal einen Stich geben. Das tut zwar weh, ist aber kein Grund zur Panik. Ein Hornissenstich ist nicht anders zu behandeln als ein Wespen- oder Bienenstich. Das wichtigste und wirksamste ist aber das Trostpflaster z.B. ein Gummibärchen o.ä.
Hornissen reagieren auf Haustiere (auch Pferde) nicht anders als auf Menschen; wenn sie in Ruhe gelassen werden, stechen sie auch nicht. Hunde, die es nicht lassen können, nach allem, was herumfliegt, zu schnappen, werden irgendwann einmal in die Schnauze oder Pfote gestochen. Gefährlich oder bedrohlich für Hunde ist ein solcher Stich von Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse normalerweise nicht. Entweder ein derartiger Stich trägt dazu bei, dem Hund diese Unart abzugewöhnen, oder er verbessert seine Fangtechnik. Es gibt auch Hunde, die aus den Stichen gelernt haben, stechende von nicht stechenden Insekten zu unterscheiden und deshalb Wespen, Bienen, Hummeln und Hornissen in Ruhe lassen! Aber auch unter Hunden gibt es Allergiker, die nach einem Stich einer schnellen tierärztlichern Behandlung bedürfen. Auch für sie ist die Gefahr, von Wespen und Bienen gestochen zu werden, um ein Vielfaches größer als ausgerechnet von einer Hornisse.
Es ist ein Fall in Bayreuth passiert, dass bei einem heftigen Gewittersturm in einem Garten ein Starenkasten mit Hornissennest vom Baum gerissen wurde und zu Boden fiel. Ein Cockerspaniel des Hausherrn war sofort zur Stelle, um zu schnüffeln, was darin war. Das war unklug, denn die Hornissen sahen in ihm den vermeidlich Schuldigen für den Absturz ihres Nestes. Ein knappes Dutzend Stiche an alle Stellen des Kopfes waren die „Rache". Jaulend suchte der Spaniel das Weite, gefolgt von einer Handvoll zorniger Hornissen. Herrchen – entsetz über das Jaulen des Hundes und über die vermeidliche Lebensgefahr, in der der Hund nun schwebte- fuhr mit ihm zum Tierarzt, wo Hundchen sicherheitshalber eine Calciumspritze bekam. Am nächsten Tag war Hundchen zwar am Kopf noch etwas verbeult, im übrigen aber wieder guter Dinge. Der Hornissenkasten wurde übrigens an die alte Stelle im den Obstbaum gehängt, wo sich das Volk zwar beengt, aber sonst normal weiter entwickelte.
Hornissen sind „herrenlose, wildlebende Tiere", die niemanden gehören und für die niemand haftbar zu machen ist. Sie zählen zu den geschützten Tierarten gem. §1 Satz 1 der Bundesartenschutzverordnung (BartSchVO) vom 16.02.2005. Ein Hausbesitzer, der Hornissen auf seinem Grundstück duldet, kann demnach von niemanden haftbar gemacht werden, da es nicht „seine" Tier sind. Außerdem darf er das Nest nicht eigenmächtig entfernen, da Art. 16 Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG) und § 42 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) das Töten geschützter Tiere und das Beschädigen und Zerstören ihrer Nester ausdrücklich untersagen. Eine Anzeige wegen der Hornissen hätte deshalb ebenso keine Rechtsgrundlage wie irgendwelche Schadensersatzforderungen oder Haftungsansprüche.
Bei genauerem Nachfragen stellt sich schnell heraus, dass dies abends oder nachts geschieht, wenn die Zimmerfenster offen und hell beleuchtet sind. In lauen Sommernächte fliegen Hornissen auch nachts und werden von hell erleuchteten Zimmern, Wänden und Lampen magisch angezogen. Deshalb bei Dunkelheit erst die Fenster schließen und dann das Licht anmachen, bzw. erst das Licht ausschalten und einige Minuten danach das Fenster öffnen. Durch ein geöffnetes Kippfenster gelangen Hornissen leicht in ein Zimmer, aber kaum jemals hinaus. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, dem sei der Bau eines Fliegendraht- Rahmens für die Fenster empfohlen, der den Vorteil hat, auch Mücken und Nachtschmetterlinge vom Zimmer fern zu halten. Nahezu jedes Haus in den USA hat während der Sommermonate Fliegengitter vor den Fenstern, um Frischluft ohne Lästige Insekten ins Haus zu lassen. Dies ist ohnehin die umweltfreundlichste Methode, Insekten fern zu halten. Sie ist einfach herzustellen und nicht teuer, sie ist unbegrenzt wiederverwendbar und hat zudem die höchste Wirksamkeit.
Das Hornissenvolk ist einjährig. In jedem Frühsommer müssen die Königinnen, die den Winter überlebt haben, ein neues Nest bauen und ein neues Volk gründen. Das alte Nest wird nicht mehr bezogen. Das heißt auch: Wenn das alte Nest entfernt wird, schafft man dadurch evt. Platz für ein neues. Da die Nestsuchenden Königinnen sogar den Ort ihrer Geburt wiederfinden, kann es möglich sein, dass am alten Neststandort oder unmittelbar daneben im folgenden Jahr ein neues Volk gegründet wird. Wie sich dieses Volk im Sommer entwickelt, hängt von den klimatischen Rahmenbedingungen und von der Konstruktion der Königin ab.
Die Mehrzahl von Hornissenmeldungen erfolgt im August/ September, einzelne bereits im Juli. Meist wissen die Anrufer nicht, dass bereits im September nach dem Überschreiten des Höhepunktes der Volksentwicklung die Volksstärke rückläufig ist, bevor es dann im Oktober rasch zusammenbricht. Gerade in dieser Zeit (Anfang bis Mitte Oktober sind die neuen Königinnen begattet und werden vom Volk aufgepäppelt, um einen ausreichenden Wintervorrat zu speichern, ehe sie zum Überwintern ausfliege. Gerade die Endphase ist deshalb die wichtigste. Wenn man bedenkt, dass auch die Feriensaison, wo viele Familien ohnehin verreisen, abgezogen werden kann, verbleiben für das Leben mit Hornissen und der notwendigen Rücksichtsnahme nur wenige Wochen. Hornissenköniginnen beginnen mit der Gründung ihres Staates etwa Mitte Mai. Ab Mitte bis Ende Juni fliegen die ersten wenigen Arbeiterinnen, die noch von der Königin allein aufgezogen wurden. Von nun an geht es schneller, die Königin bleibt im Volk und legt, die Arbeiterinnen kümmern sich um den Nachwuchs und das Futter. Wer also Ende Juni anruft, weil er seit kurzem ein Hornissennest im Dachboden hat, ist oft völlig überrascht, wenn man ihm mitteilt, dass sich dort schon seit 10 Wochen völlig unbemerkt aufhalten und dass das Volk in weiteren 8 Wochen bereits dem Ende entgegensieht. Nach Abzug der Ferienreise verbleiben also eigentlich nur wenige Wochen, in denen man auf die Untermieter Rücksicht nehmen muss.
Die Hornisse ist mit vielen Vorurteilen behaftet.
Wenn eine Hummel durch den Garten fliegt, so wird deren tiefes Brummen als gemütlich und ihr pelziges Aussehen als hübsch empfunden. Eine Hummel, die sich im Zimmer verflogen hat, wird liebevoll in einem übergestülpten Glas ins Freie getragen. Viele Leute wissen gar nicht, dass Hummeln stechen können.
Bei einer Hornisse gilt das tiefe Brummen als bedrohlich- aggressiv, ihr Aussehen und die wespenähnliche Gestalt als hässlich und gefährlich. Und eine Hornisse im Zimmer ist der reinste Horrortrip, der erst ein Ende hat, wenn das Monster getroffen zu Boden gegangen und zertreten ist. Sachlich gesehen sind die Unterschiede sehr gering: Beide, Hummel und Hornisse, sind nur im unmittelbaren Nestbereich reizbar und dies nur deshalb, da ihnen die Natur den Instinkt mitgegeben hat, ihr Volk mit der Königin auch unter Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Abseits vom Nest werden Hornissen immer die Flucht ergreifen, wenn sie können, Sie stechen nur, wenn ihr eigenes Leben in Gefahr ist.
Häufige Stiche: Es kann gelegentlich passieren, dass eine Hornisse, Wespe, Biene u.ä. unbemerkt z.B. auf dem Ärmel einer Person landet und von dort in den Ärmel hineinkriecht. Es genügt eine Bewegung des Armes, um das Insekt mit dem Stoff etwas einzuklemmen. Es sieht sein Leben bedroht und sticht, gleichgültig ob Wespe, Biene, Hummel oder Hornisse.
Stiche beim Essen sowie in den Mund und Zunge/Hals besteht ausschließlich durch zwei der insgesamt 8 staatenbildenden Wespenarten. Da Hornissen kein Fleisch fressen und nicht so versessen auf Süßigkeiten sind, geht von ihnen in dieser Hinsicht keinerlei Gefährdung aus.
Speziell für Hornissenstiche gibt es zwei Hauptursachen: Entweder hat der Gestochene nicht von einem Hornissennest gewusst, in dessen Nähe er sich aufhielt und hat sich unbeabsichtigt falsch verhalten (z.B. Heckenschneiden, Schupfentür zuschlagen) oder er wollte eigenmächtig unerlaubterweise das Nest beseitigen. Dann allerdings stachen die Hornissen zu Recht.
Wussten Sie schon, dass man Wespen vom Mittagstisch und der Kaffeetafel fernhalten kann, indem man frisch geschnittene Zitrone in Scheiben, Vierteln oder Hälften aufstellt und mit Gewürznelken spickt? Den Duft mögen Wespen nicht.
Das Gift der Hornisse ist ähnlich zusammengesetzt wie das von Wespen, Bienen oder Hummeln, auch die Giftmenge pro Stich ist etwa gleich groß. Insofern ist ein Hornissenstich mit einem von Wespe, Biene oder Hummel gleich zusetzen – und wenn überhaupt- auch zu behandeln.
Zur Schmerzhaftigkeit von Hornissenstichen liegen unterschiedliche Aussagen vor. Viele behaupten, sie seien deutlich schmerzhafter als Wespen- oder Bienenstiche. Mensche behaupten, sie seien weniger schmerzhaft. In der Literatur wird angegeben, sie seien etwa gleich schmerzhaft. Wahrscheinlich ist wohl, dass jeder Mensch auf die Stiche der verschiedenen Bienen und Wespenarten unterschiedlich schmerzempfindlich ist und die verschiedenen gestochenen Zonen bei demselben Menschen auch nicht alle in gleicher Weise schmerzhaft sind.
Es wurde bereits erwähnt, dass Hornissen als einzige unter den „problematischen" Hautflüglern bei genügend hohen Nachttemperaturen im Sommer auch nachtaktiv sind. Dies wird häufig nur ganz beiläufig erwähnt, kann aber zu erheblichen Beeinträchtigungen führen, da sie magisch von hellen Lampen angezogen werden. Deshalb siehe Nr. 5.
Bei Gartenfesten Beleuchtung soweit wie möglich herunter dimmen oder reduzieren, keine offenen Kerzen, keine hellen Petroleumlampen einsetzen, gedämpfte Farben von Lampions und bunte Glühlampen (keine weißen) sind ganz gut. Vor allem keine Halogenstrahler! Wenn sich trotzdem Hornissen unter die Gäste mischen, ist die beste Methode „Licht aus und eine Minute warten". Dann fliegen die Hornissen wenigstens für eine Weile wieder nach Hause (jugendliche Partygäste werden sicher dankbar sein, wenn das wieder einschalten des Lichts vorher bekannt gegeben wird).
Und noch ein Punkt, der leider in keiner Informationsschrift steht, aber dennoch wichtig ist. Wie alle Tiere, die etwas fressen, werden auch von den Hornissen unverdauliche Nahrungsrest ausgeschieden und fallen, bzw. tropfen unter das Nest. Dies kann bei größeren Völkern zu einer ganz beachtlichen Ansammlung von Abfällen führen. Dieser feuchte Brei wird zwar in der Regel von irgendwelchen Käfern, Maden oder Kleininsekten langsam weiter verarbeitet. An den warmen Standorten, die Hornissen zur Gründung eines Volkes bevorzugen, können diese Reste unter dem Nest zu erheblichen Geruchsbeeinträchtigungen führen, die auch in benachbarten Räumen bzw. durch die Zimmerdecke feststellbar sind. Bei Nestern auf Dachböden dringt dieser Saft allmählich durch die im allgemein locker verlegten Bodenbretter in die Zwischendecke ein und verliert seinen Geruch erst, wenn er eingetrocknet ist. Auch in Rollokästen kann es Abfallprobleme geben, sei es durch Verfärbungen der Tapeten im Zimmer, sei es durch hässliche Streifen am Putz des Hauses. Um derartige Beeinträchtigungen zu vermeiden, bietet sich als einfachste Lösung an, bei frei hängenden Nestern eine Plastikfolie (ca. 1m²) unter zu legen, auf der man zusätzlich Zeitungen zum Aufsaugen verteilt. Rollokästen neuerer Bauart sind im Allgemeinen so konstruiert, dass keine Probleme auftreten. Dennoch empfiehlt es sich, sorgfältig auf kleine Veränderungen zu achten, bevor großer Schaden eingetreten ist. Oft ist dann eine individuelle Lösung möglich. Unverzichtbar ist aber die Reinigung des Kastens im Winter, wenn das Volk abgestorben ist.
Hornissen schwärmen nicht wie Honigbienen, die sich auf diese Weise natürlich teilen und vermehren. Dennoch kann es gelegentlich zum Umzug eines ganzen Hornissenvolkes kommen, wenn die räumlichen Verhältnisse sehr beengt sind und keine Erweiterungsmöglichkeit besteht. Dann fliegt ein Teil der Arbeiterinnen, an geeigneter Stelle um ein neues Nest anzulegen. Wenn es groß genug ist, zieht die Königin mit einem Teil des Volkes um an den neuen Standort, um die neu gebauten Waben mit Eiern zu bestiften. Ein kleiner Teil des Volkes bleibt am alten Standort ohne die Königin zurück, um die restliche Brut zu pflegen und zieht danach ebenfalls um. Während dieser Zeit des Umzuges ist ein verstärkter Flugbetrieb zwischen den Neststandorten zu beobachten, dass oft als schwärmen interpretiert wird. Übrigens: Im Gegensatz zu Bienenköniginnen, die in der Legephase so groß und schwer ist, dass sie flugunfähig ist, kann die Hornissenkönigin immer fliegen.
Immer wieder wird im Zusammenhang mit dem Schutz und der Erhaltung von Hornissen der Wunsch nach einer Umsiedlung geäußert (in den meisten Fällen doch nur aus Angst). Immer wieder werden in der Literatur Maßnahmen und Möglichkeiten des Umsiedelns beschrieben. Dennoch muss aus naturschutzfachlicher Sicht Das Umsiedeln von Hornissenvölkern muss nach dem Totspritzen als zweitschlechteste Lösung von Hornissenproblemen angesehen werden.
Soll eine Umsiedlung erfolgreich sein, so sind so viele Vorarbeiten, begleitende Maßnahmen und Nachbetreuung erforderlich, dass dies von Naturschutzfachkräften der unteren Naturschutzbehörden unmöglich erledigt werden kann. Erfahrenes Fachpersonal steht in aller Regel nicht zur Verfügung. Deshalb umsiedeln vermeiden!
Das Abschneiden eines Nestes und Verbringen an einen neuen Ort ist keine Umsiedlung, sondern im Normalfall mit der Auflösung des Volkes verbunden. Die Arbeiterinnen versuchen instinktiv, an den alten Standort zurück zu kehren (und schaffen dies auch bis zu einer Entfernung von 5 km!). Wenn sie ihn nicht mehr wider finden, verlieren sie die Orientierung, finden auch nicht mehr zu ihrer Königin am neuen Neststandort zurück und gehen zu Grunde. So sinkt innerhalb weniger tage die Zahl der Arbeiterinnen, die Jungen werden nicht mehr ausreichend versorgt und die König verlässt „das sinkende schiff" sucht instinktiv einen neuen Nestsstandort und beginnt zum zweiten Mal mit dem Aufbau eines Volkes, der, wie bekannt ist, viele Wochen dauert. Bei einer Umsetzung des Nestes im August schlüpfen so die ersten Arbeiterinnen des neuen Volkes frühestens Mitte bis Ende September, kurz vor den ersten Nachtfrösten in einer Zeit, in der in intakten Hornissenvölkern die zukünftigen Königinnen bereits begattet sind.
Eine erfolgreiche Umsiedlung im Hochsommer ist biologisch genauso zu bewerten wie die Vernichtung auf andere Weise, allerdings dauert das Sterben länger.
Deshalb Umsiedeln vermeiden!